Berlin

PANAMARENKO 1968 – 1998

December 12, 2011 – January 26, 2012

Panamarenkos Magnetschuhe sind Requisiten eines Happenings. Es sind lederne Schnürstiefel, an deren Sohlen starke Elektromagneten angebracht sind. Diese sollen dazu dienen, dass ein Mensch mit diesen Schuhen hängend an einer metallenen Zimmerdecke entlang gehen kann.

„The Aeromodeller“ gilt als Panamarenkos erster großer Versuch, ein Flugobjekt zu entwerfen. Er wurde zwischen 1969 – 71 in geradezu besessener Arbeit gebaut und hatte seinen ersten großen Auftritt vor dem Kunstpublikum auf der 5. Documenta 1972 in Kassel.

Das U-Boot nimmt in Imitation des Naturvorbildes die Form eines Wales an, dessen Bauch eine Küche beherbergt, im Schwanz befindet sich der Motor und die Finne kann sich in einen Kommandoturm mit ausfahrbarem Periskop verwandeln. Mit Witz entlarvt Panamarenko Technologie als Nachahmung der Natur.

Moeller Fine Art präsentiert mit PANAMAREKNO 1968-1998 zwölf, zum Teil collageartige Drucke des 1941 in Antwerpen geborenen Panamarenko, die 1998 in einer vom Künstler signierten Auflage von 100 Exemplaren erschienen sind. Die 12 Drucke setzen Panamarenkos selbstgebastelte Modelle für Flugobjekte und Fortbewegungsmittel, die in den Jahren 1968 bis 1998 entstanden sind, zweidimensional ins Bild.

Henry van Herwegen, besser bekannt als Panamarenko, hielt sein kunstversiertes Publikum über drei Jahrzehnte aktiv in Aufruhr, bis er sich 2005 öffentlich für den Ruhestand entschied. Mit seinen künstlerischen und zugleich technischen Experimenten vertrat der Antwerpener seit den Sechziger Jahren eine schwer einzuordnende Position in der zeitgenössischen Kunst, die bis heute fasziniert. Panamarenko ist zugleich Künstler, Ingenieur, Physiker, und Erfinder, dessen Vision es ist, den Menschen von der Schwerkraft zu befreien, um neue Formen des Reisens und der Bewegung zu ermöglichen. Zu diesem Zweck schuf der Künstler fantasiereiche Konstruktionen in Form von Luftschiffen, fliegenden Untertassen, mechanischen Hühnern oder rotierenden Käfern von oft monumentalen Ausmaßen, die unter anderem im Pariser Louvre und wiederholt auf der Documenta in Kassel ausgestellt wurden. Seine Modelle sind aber weit mehr als bloße künstlerische Erfindungen. Sie beruhen auf physikalischen Gesetzmäßigkeiten und demonstrieren Panamarenkos intensive Beschäftigung mit Technik, Wissenschaft und Aerodynamik.

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